Kommunalpolitik ist sexy. Ehrlich jetzt!

Ein bisschen schief angeguckt wird man im privaten Umfeld ja immer, wenn man erzählt, dass man im Kommunalparlament sitzt. Ganz abgesehen davon, dass man den Freunden in den Flächenländern auch erstmal erklären muss, dass das Ding bei uns in Berlin Bezirksverordnetenversammlung (BVV) heißt und es keinen Gemeinderat gibt. Und wenn man dann noch sagt, dass einem der ganze Kram – vom Hundekot im Park über stinkende Schulklos bis hin zu Ampelschaltungen an Kreuzungen – so richtig Spaß macht, dann glaubt einem das keiner mehr so recht. Oder sie halten einen für ein bisschen verrückt. Und vielleicht stimmt das ja. Ich hab jedenfalls so richtig #BockaufBVV. Deswegen dachte ich mir, ich lasse euch mal ein bisschen dran teilhaben. Quasi ein Blog über Kommunalpolitik. Die kann nämlich richtig sexy sein!

Im September 2015 hat mich meine CDU Pankow mit einigen Vorschusslorbeeren ausgestattet und mich auf Platz sechs ihrer BVV-Liste gepackt. Also nix hier mit junge Frauen haben schlechte Chancen in der CDU. Naja, es sei denn, man findet mich nicht mehr allzu jung. Jetzt aber schön vorsichtig, ganz dünnes Eis!! Der Rest ist schnell erzählt: Ein laaaaaanger, anstrengender, schöner Wahlkampf und zack: Da sitze ich nun und darf „richtige Politik“ machen. Also richtige kleine Politik.

Das ganze auch noch zusammen mit richtig netten Leuten. Meine tolle Fraktion und unseren Stadtrat seht ihr hier:

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Aber wie das immer so ist: Ich bin zu ungeduldig für diese Welt... Die Wahl war vorbei, ich wusste, ich bin dabei und ich wollte unbedingt loslegen. Ausschussarbeit, Anträge stellen, Schwerpunktthemen besprechen, das volle Programm. Und dann dauerte alles noch eeeeewig lange. Wer geht mit wem in eine Zählgemeinschaft? Oh, das muss ich vielleicht erklären. Zählgemeinschaften sind sozusagen die Koalitionen der Bezirke. Bei uns wurde es nach viel hin und her rot/rot/grün (Überraschung - nicht). Weiter geht's mit der Frage, welche Ausschüsse es gibt und wer wo den Vorsitz hat und wie viele Menschen pro Fraktion im Ausschuss sind. Ich verstehe es bis heute nicht, aber das was hier so einfach klingt, scheint ne recht komplizierte Angelegenheit zu sein. Jedenfalls haben Linke, Grüne und SPD für meinen Geduldsfaden viel zu lange gebraucht, um sich auf all diese Fragen zu einigen. Mag daran liegen, dass die drei Partner bei den Wahlen ähnlich gut (gut?) abgeschnitten haben und alle Egos irgendwie bedient werden mussten. Sei's drum, irgendwann war dann jedenfalls endlich klar, ich darf in folgenden Ausschüssen mitmachen:

  • Schule, Sport, Gesundheit (Juhuuu!)
  • Integration (Na gut!)

Mit dieser Entscheidung ging dann auch endlich die Arbeit los. Erste BVV-Sitzung, erste Ausschusssitzung, erste Termine, usw.. Davon erzähl ich dann beim nächsten Mal. Jetzt merke ich grade, ich hab gar nicht gesagt, warum Kommunalpolitik so sexy ist. Naja, das kommt dann auch später noch. Und Überschriften übe ich auch nochmal ;)